Caffè Casolo: Gerechter Bio-Kaffee ohne Fair-Trade-Siegel

indischer Arbeiter beim Bio-Kaffee trocknen

Caffè Casolo: Gerechter Bio-Kaffee ohne Fair-Trade-Siegel

Caffè Casolo – das sind schokoladige Noten, eine satte Crema und fairer Genuss ohne schlechtes Gewissen. Na gut … ob du eine Crema erzeugst, liegt auch an der Kaffee-Zubereitungsmethode. Die gute, alte Filtermaschine hat eben andere Qualitäten. Doch der Rest stimmt. Damit das so ist, zahlen wir gerechte Preise. Die sind für gewöhnlich höher als die Fair-Trade-Vorgabe. Warum wir das Ganze trotzdem ohne Siegel tun, erklären wir dir mit Freude und Transparenz. Entscheidend bleiben die langjährigen, harmonischen Partnerschaften zwischen Bio-Bauer und -Röster. Sie sind unsere Art von Siegel. Für einen Bio-Kaffee, der dir nicht auf den Magen schlägt – weder durch zu viel Säure, noch durch Ungerechtigkeiten.

„Ein frisches Wort ist manchmal wie ein frischer Kaffee: Es rüttelt dich wach.“

Du hast bereits den Begriff „gerecht“ gelesen. Wir mögen das Wort. Wir empfinden es als weniger abgenutzt im Vergleich zum inflationär gebrauchten „fair“. Ein frisches Wort ist manchmal wie ein frischer Kaffee: Es rüttelt dich wach und regt einen müden Geist zum Denken an. Dazu laden wir dich ein. Inspirationen gefällig?

  • Was ist ein gerechter Preis?
  • Kann eine festgelegte Zahl zu den Anforderungen aller Landwirtinnen und -wirte passen?
  • Wie erkenne ich, dass das Geld dort landet, wo es gebraucht wird?
  • Muss der „richtige“ Preis nicht immer wieder neu gefunden werden, um angemessen zu bleiben?

Ein kleines, faires Logo sieht gut aus und liest sich erleichternd auf den vielen Produkten dieser Welt. Es schert aber auch schnell die individuellen Anforderungen verschiedenster Menschen über einen Kamm. Was sind also die Vor- und Nachteile dieses bekannten Fair-Trade-Siegels? (Es gibt übrigens verschiedene.) Wir möchten etwas Licht ins Dunkle bringen – sachlich und stets offen für Austausch.

Symbolbild

Was ist das Fair-Trade-Siegel?

Das Fair-Trade-Siegel kennzeichnet Waren, bei deren Herstellung verschiedene soziale, ökologische und ökonomische Kriterien eingehalten wurden. Zu den festgelegten Standards gehören z.B. Mindestpreise, die die Bauern für ihren Kaffee erhalten. Aber auch andere Bereiche, wie das Kinderarbeits-Verbot und Rückverfolgbarkeit der Waren fallen darunter. Kontrolliert wird das Ganze von FLOCERT.

Wo kann das Fair-Trade-Siegel helfen?

Überall da, wo es für dich beim Einkauf undurchsichtig wird, hilft das Fair-Trade-Siegel. Das gilt zum Beispiel für alle Kaffeeröst-Betriebe, die ihren Kaffee bei großen Bauern-Kooperativen einkaufen. Oder bei Zwischenhändlern. Das kann große Unternehmen betreffen, die riesige Mengen Kaffee importieren. Und es betrifft kleinere Betriebe, die nicht eigenständig importieren können oder wollen.

Solchen Kooperativen gehören oft eine Vielzahl von Kaffeebauern an. Die Beziehung vom Einkäufer zum einzelnen Anbau-Betrieb bleibt anonym. Der festgelegte Mindestpreis der Fair-Trade-Zertifizierung kann dann die Existenzsicherung der Bauern garantieren.

Selbst gemacht – über die Art unseres Handel(n)s direkt am Ursprung

Die Bedürfnisse von Mensch und Natur verändern sich fortlaufend. Wer nah an diesen Prozessen dran ist, kann zuträglich einwirken. Deshalb übernehmen wir bei Caffè Casolo die Verantwortung und erledigen die Dinge selbst. Diese willkommene (Mehr-)Arbeit beinhaltet unter anderem:

      • Persönliche Beziehungen zu den indischen Bauern + Besuche vor Ort
      • Gemeinsames Erarbeiten eines gerechten Rohkaffeepreises mit den Bauern, unter Berücksichtigung individueller, sich verändernder Anforderungen. Hauptziel dabei ist eine langfristige Zusammenarbeit durch die gesicherte Lebensgrundlage der Menschen vor Ort. (= unsere Art von Siegel.)
      • Gemeinsame Weiterentwicklung des Bio-Anbaus im süd-indischen Ursprung für die bestmögliche Qualität: Ziele sind natürlicher, leckerer Kaffee und ökologische Nachhaltigkeit. Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Ökosystem Urwald und dem Bodenschutz.
      • Organisation, Kooperation und lokaler Transport: Wir vernetzen die Kleinbetriebe untereinander, inklusive der Coffee Dry Mill, die wir gemeinsam bio-zertifizieren ließen. Denn: Hochwertiges Schälen, Reinigen und Sortieren = besserer Rohkaffee = mehr Geld für die Bauern.
      • Absackung in eigene Emport-, bzw. Caffè-Casolo-Säcke + Transport zum Hafen
      • Bio-Import auf direktem Seeweg: Volle Kraft in Richtung Caffè-Casolo-Rösterei Erftstadt.
      • Zollabwicklung, Ausladen der Container per Hand (Muskelkater inklusive), Laborproben nehmen, Einlagern
      • Rösten, Verpacken und Versenden – an Endkunden & Partnerbetriebe.

    Dieses verantwortungsvolle Handeln und seine messbaren Folgen sind unsere Art von Siegel. Also verzichten wir auf ein externes Fair-Trade-Siegel oder dem Postulieren von den sogenannten „FOB-Preisen“. Daraus ergeben sich auch Preisvorteile für dich.

    Peter Winkler vor einem vollen Container Rohkaffeesäcke

    Warum kein Fair-Trade-Siegel auf Caffè Casolo? Auch für dein Portemonnaie.

    Wir halten fest: Caffè Casolo handelt nicht anonym und kauft auch nicht bei großen Kooperativen ein. Wir machen „einfach“ alles selbst – mit den Bauern zusammen. Und das gemeinsam erfolgreich seit vielen Jahren. Das ist der Fairness-Indikator schlechthin und war bisher Beweis genug für unsere Kundinnen und Kunden. Übrigens: Auch das Fair-Trade-Siegel legitimiert sich nach eigener Aussage genau damit. Sie schreiben auf ihrer Webseite unter „Zielen“, dass mit dem Logo langfristige Partnerschaften zwischen Bauern und Einkäufer ermöglicht werden. Solche positiven Handelsbeispiele sind das Siegel fürs Siegel, wenn du so möchtest.

    Und weil das bei uns genau so funktioniert, verzichten wir lieber. Das kommt auch deinem Portemonnaie zugute. So eine Zertifizierung kostet nicht nur ein bisschen Geld. Man bezahlt, neben dem Preis für den Bauern, einen erheblichen Preis pro Kilogramm Kaffee(!) an die Organisation. Dieses Geld muss irgendwoher kommen und wird für die Endverbrauchenden eingepreist. Auch hier gilt: So ein Aufpreis ist nicht grundsätzlich verkehrt. Die Organisation kann es sinnvoll einsetzen. Trotzdem sparen wir uns (und dir!) aus erklärten Gründen sehr gerne das Geld.

    Kaffeekirschen reif und rot

    Zum Vergleich: Bio-Siegel? Ja, bitte!

    Um eines klarzustellen: Das hier ist kein Beitrag, der die Fair-Trade-Siegel dieser Welt an sich infrage stellt. Es geht nicht ohne Normen in der gigantischen Realität unserer Lebensmittelindustrie. Dritte Instanzen und Kontrollmechanismen helfen, wenn z.B. zwischen Landwirt und Einkäufer eine gewisse Distanz und Anonymität herrscht. Konstruktive Kritik bleibt aber der Nährboden für zukünftige Verbesserungen. Caffè Casolo versteht sich nicht als anonymer Kaffeeimporteur. Das Siegel macht für uns wenig Sinn. Heute. Nach aktuellem Stand. Auch das kann sich in Zukunft ändern. Wer weiß schon, was kommt?

    Bei den ökologischen Aspekten halten wir die Sache anders und vertrauen auf die offiziellen Bio-Kontrollstellen, bzw. den Demeter-Verband. Dazu kommt die Beprobung unseres Kaffees in europäischen Laboren. Klar: ökologischer Anbau und der Verzicht auf Pestizide sind gelebte tägliche Praxis vor Ort. Aber Fehler sind menschlich. Bei allem aufrichtigen Vertrauen zu unseren Bauern: Wir sind nicht das ganze Jahr in Indien und kontrollieren jeden Handgriff. Die Maßnahmen sichern uns (und dich) also doppelt ab.

    „Es reichen schon das Spritzmittel vom „bösen“ Nachbarsbauern und ein ungünstiger Windstoß. Dann schlägt der Labortest an.“

    Ein gerechter Preis für die Ernte einer Saison kann im Zweifel auch übers Telefon gestaltet werden. Die Kaffeekirsche lässt sich über diesen Weg nicht ernten. Und welche Pflanzenschutzmittel in wessen Schuppen stehen, sehen wir nicht. Es reichen schon das Spritzmittel vom „bösen“ Nachbarsbauern und ein ungünstiger Windstoß. Dann schlägt der Labortest an.

    Und die Sache mit dem FOB-Preis?

    Der FOB-Preis (free on Board) ist der Preis des fertig abgesackten Kaffees im Container auf dem Schiff im Exportland. Das sagt per Definition erst einmal nichts darüber aus, was genau der Bauer für seine Ware bekommen hat. Je höher dieser Preis ist, desto mehr Geld verbleibt im Ursprungsland. Das ist schon gut. Aber es könnte auch ein Großteil des Geldes beim Letzten in der Kette, also dem Exporteur verbleiben. Das KANN auch mal ein großes, ausländisches Unternehmen sein. So wie wir arbeiten, wissen wir ganz genau, was der Bauer erhält, was der Transporter, was die Kaffeemühle, die Sackmacher, der Shipper/Exporteur. Doch diese Zahlen lassen sich schlechter vermarkten als ein knackiger, fairer „FOB-Preis“. Das erklären wir auch Röster-Kollegen, die nach diesem Wert fragen.

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